Louny

Prächtige Schutzmauer und gut erhaltene Altstadt zeugen von der Prosperität der Stadt
Foto: W. Dathe
Die Bezirksstadt Louný (Laun), als „Südtor des Böhmischen Mittelgebirges“ bezeichnet, liegt am Fluss Eger, etwa 60 Kilometer vor Prag. Die Ersterwähnung einer Siedlung ‚Luna‘, die die Furt über die Eger bewachte, stammt aus dem Jahre 1115. Um 1250 ließ Ottokar II., König von Böhmen, in Furtnähe eine königliche Stadt mit massiver Schutzmauer und Toren errichten, die bis heute weitgehend erhalten ist und instand gesetzt wurde. Die prächtige Stadtmauer mit dem Saazer Tor bezeugt den damaligen Reichtum der Stadt. Louný lag an der Kreuzung wichtiger Handelswege, die Prag mit Dresden, über Most mit Halle und über Žatec mit Nürnberg verbanden.
Hier blühte im 14.-16. Jahrhundert der Handel mit halleschem Salz. Aber auch Getreide-, Hopfen- und Weinbau sowie eine bedeutende Brauerei trugen maßgeblich zur Prosperität von Louný bei. Der erhobene Wegezoll für Handelsreisende sowie Einkünfte von regionalen Gewerken und Dienstleistungen bescherten König und Stadt beträchtliche Einnahmen. Neben den Handelswegen zu Lande war auch der Fluss Eger eine wichtige Verkehrsader, auf dem vorrangig Holz geflößt wurde.
Bedingt durch Brände, erfolgte zu Beginn des 16. Jahrhundert ein umfangreicher spätgotischer Stadtumbau. So wurde in dieser Zeit die weithin sichtbare und das Stadtbild prägende St. Nikolaus-Kirche (1520–38) errichtet, ein Hauptwerk der böhmischen Spätgotik. In der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts entstanden in Louný einige prächtige Renaissance-Bürgerhäuser.
Der überwiegend erhalten gebliebene historische Stadtkern, die kultur-historischen Sehenswürdigkeiten und die landschaftlich attraktiver Umgebung prägen die heutige Kleinstadt mit ca. 19.000 Einwohnern und 80 Restaurants, Pubs, Bars und Cafés.